Langsam aber stetig. vom 30.09.2012

mein heutiges Gewicht 159 Kg

nach der OP Die OP-Narben zwei Wochen nach der Entlassung

Es geht aufwärts und abwärts. Aufwärts mit der Gesundheit, mit dem besseren Lebensgefühl und der Gelenkigkeit. Ich fühle mich gut und meine Füße kann ich schon wieder sehen und berühren. Lang lang ist`s her! Bereits jetzt verspüre ich eine erhebliche Erleichterung beim Treppensteigen und beim Bücken. Die Kleidung spannt nicht mehr so und ich musste schon nach so kurzer Zeit ein neues Loch in meinen Gürtel stechen. Seit der AC habe ich kein Insulin mehr gespritzt und keine Metformin genommen. Die Blutzuckerwerte sind im gesunden Bereich.

 

Abwärts geht es nur mit dem Gewicht.

 

Von der OP bemerke ich nur noch das leichte Jucken der Narben. Sie verheilen problemlos und die Schwellungen gehen zurück.

Für mich ist die Entscheidung zur Bypass-OP, zum jetzigen Zeitpunkt, genau die richtige gewesen.

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die Geister die ich rief! vom 04.10.2012

mein heutiges Gewicht 157 Kg

Ich wollte es nicht anders, also kann ich mich nicht beschweren. Gestern habe ich das erste Mal meinen Bypass verflucht. Aber nicht mein Magen war schuld, sondern ich selber.

Unvernünftig wie ich war, habe ich versucht einen Rohkostsalat zu essen. Es waren geraspelte Möhren und er schmeckte köstlich. Nach 3 kleinen Häppchen merkte ich einen Druck im Magen, aber der 4. Bissen war schon auf der Gabel - also hinein. Dann fing es an! Zuerst der Druck, dann der "Fahrstuhl". Ein Teil des Mageninhalts hüpfte die Speiseröhre rauf und runter. Ich musste ständig Aufstoßen und meine eigene Spucke passten nicht mehr in den Magen. Ich musste nicht erbrechen, aber es kam immer wieder, in Abständen von wenigen Minuten, zu einem hochwürgen von Schaum und Spucke. Es konnte nirgendwo abfließen. Mein Magen war voll von unverdauten Möhren und er ließ nichts mehr hinein.

Dieser "Spaß" dauerte über 2 Stunden und ich fühlte mich sehr elend. Nachdem ich es nicht mehr aushalten konnte, telefonierte ich mit der Andrea, die die gleiche OP bereits hinter sich hatte. Nur hatte sie dieses Erlebnis in ihren Erinnerungen nicht. Sie riet mir, wenn ich es schaffe, den Finger in den Hals zu stecken, um alles leer zu machen. Das war die Rettung, denn von diesem Zeitpunkt an war der Spuk zu Ende.

Die Quintessenz aus diesem Erlebnis - halte dich an die Anweisungen und versuche nicht zu früh hartes und rohes zu essen. Ich werde mich erstmal danach richten.

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Der Teller kommt näher. vom 08.10.2012

mein heutiges Gewicht 156 Kg

Immer und immer wieder habe ich mich bekleckert, weil ich durch meinen voluminösen Bauch zu weit vom Tisch war. Dadurch war auch der Teller mit der Suppe weit weg von meinem Mund. Und was war das Ergebnis? Flecken auf meinem T-Shirt. Nun komme ich tatsächlich schon mit dem Mund über den Teller. Tolles Erlebnis sage ich euch.

Ich kann essen, wie jeder andere und es ist gut. Dadurch das mein Bauch immer weiter schrumpft, bekomme ich auch wieder die Beine zusammen. Nichts besonderes? Wenn man das vor 4 Jahren das letzte mal konnte, dann finde ich das schon.

Auch der Weg in die Stadt, von meiner Wohnung etwa 1,5 Km, war eine Strapaze. Heute bin ich diesen Weg 3 x gegangen - nur weil ich es wollte und auch kann. Kein Sauerstoffzelt nach dem ich rief, keine verschwitzten Klamotten, kein schnaufender Wal.

WILLI MACH WEITER SO!

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mein heutiges Gewicht 155 Kg.

Ich bin etwas enttäuscht von meinem Gewicht. Es könnte schneller gehen, mit dem Abnehmen, aber vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig.

Heute war ich beim Arzt, zur ersten Kontrolluntersuchung. Was habe ich da gestaunt, als er mir meine Blutwerte vortrug. Cholesterin und Triglyzeride im Normalbereich!!!! Da habe ich jahrelang gekämpft, um nicht komplett zu entgeisen - und nun? Wie ein junger Kerl!

Blutzucker fast gut - der Wert ist noch 0,1 zu hoch, lächerlich gegen die vorherigen Katastrophen.

Das schlechte Cholesterin, das LDL, ist unter 50 - Hammer! Alleine deshalb hat sich die OP gelohnt.

Zu meinem Essen noch einige Anmerkungen: ich vertrage fast alles und das Wenige, das ich meiden muss, stört mich nicht. Wider erwarten macht das Essen noch Freude und die kleineren Mengen belasten mich nicht. Das Trinken macht mir noch etwas Sorgen. Ich bekomme nicht einmal einen Liter Wasser in mich hinein. Mit Brühe, Kaffee, Tee und andere Flüssigkeiten sollte es aber reichen.

Zu guter letzt, ich habe einen Höllen-Muskelkater! Seit Sonntag bin ich wieder Mitglied in einem Fitnessstudio. Klappt mit 17 Kg. weniger auf den Rippen aber schon gut!

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Endlich! vom 28.10.2012

mein heutiges Gewicht 152 Kg.

Ich wollte schon verzweifeln und habe am Erfolg der OP gezweifelt. Seit fast zwei Wochen hat sich mein Gewicht kaum verändert. 200g runter - 300g rauf und das ca. 10 Tage. Süchtig nach Erklärungen habe ich alle gefragt, habe im Internet und den Foren gestöbert und fand dann die Ursachen.

Erstens habe ich mit dem Training im Fitnessstudio angefangen und nicht an den Muskelaufbau gedacht. Muskeln sind schwerer als Fett!

Zweitens hatte ich ohne meine Diabetes kaum noch Durst und dadurch viel zu wenig getrunken! Bisher konnte ich mich nicht dazu zwingen, aber seit ich im Fernsehen gesehen hatte, wie eine Frau sich ihre Wasser-Portion immer für einen Tagesabschnitt bereitgestellt hat, habe ich auch damit begonnen. Für vormittags nachmittags und abends werden immer je 3 Glas Wasser auf den Tisch gestellt. Erst wenn die leer sind, wird wieder gegessen. Das klappt!

Und dann der größte Fehler, den ich beging. Nicht die Menge der Nahrungsaufnahme, sondern die Häufigkeit, waren mein Verderb. Immer wieder war ich unbewusst in alte Muster verfallen. Das zwischendurch hatte ich noch nicht im Griff. Auch das habe ich durch Selbstbeherrschung verbessert.

Nun der Erfolg: innerhalb der letzten drei Tage sind über 3 Kg gepurzelt und ich weiß jetzt, das ich mich immer, und zwar stündlich, beobachten muss.